Gewerkeverantwortlicher: Ralph Bröker

Obwohl hauptsächlich mit Holz gedrechselt wird, wurde und wird in anderen Kulturen auch z.B. mit Speckstein, Horn, Elfenbein, Bernstein, Alabaster oder Plexiglas gedrechselt. Der Drechsler nennt dieses Verfahren auch Drehen.

Es gibt verschiedene Drehverfahren, mit dem man verschiedene Gegenstände herstellen kann wie z. B. Treppenstäbe, Stuhl- und Tischbeine, Knöpfe, Dosen, Büchsen, Figuren, Schreibgeräte, Kerzenständer, Schalen und Teller.

Das Drechseln hatte seine Blütezeit im Mittelalter. Künstler wie Leonardo da Vinci und Veit Stoß machten sich um die Drechselkunst verdient. Zünfte regelten die Ausbildung und Ausübung des Gewerbes nach strengen Maßstäben.

Die Industrialisierung führte zum Niedergang der Drechselkunst und Massenprodukte überschwemmten den Markt. Handgemachtes wurde lange Zeit nicht mehr gewürdigt und so verschwanden auch die Drechsler aus den Städten. Nur wenige hielten sich auf den Dörfern und im Erzgebirge, dort wird an der Schule für Spielzeugmacher in Seiffen noch ausgebildet.

Drechsler
Drechsler, ausdrehen eines Bechers mit dem Haken

Nichtsdestotrotz ist das Interesse an Holzarbeiten und der Drechslerarbeit im speziellen nie ganz erloschen. Das Hobbydrechseln hat durch die vermehrte Freizeit sehr zugenommen.

Die Technik des Drechselns ist dieselbe geblieben. Die Drehbank hat sich im Prinzip seit Jahrhunderten kaum verändert. Wurde früher im Orient die Drehbank noch von Hand betrieben, wurde sie später mit den Füßen angetrieben. Noch später wurde sie von Wasser oder Elektrizität angetrieben.

Auf dem Lilienhof hat sich der Drechslerstammtisch unserer Region eingerichtet. Hier werden Themen rund ums Drechseln behandelt und auch praktisch gearbeitet. Die Termine sind unter Veranstaltungen zu finden.

Interessenten dieses alten Handwerks sind herzlich willkommen!

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